Die schönsten Tage des Jahres
...begannen für uns in den frühen Morgenstunden des 25. August. Um ca. 04.30 Uhr liess mich Yvonne aus dem Schlaf hochfahren um mir ganz aufgeregt mitzuteilen, dass sie einen Blasensprung hatte. Eigentlich war der geplante Geburtstermin unserer zweiten Tochter der 23. September gewesen. Es sollte also auch diesmal schon eher losgehen.
Ich also völlig schlaftrunken den Rettungswagen gerufen (Anmerkung: Da das Kind nicht in Beckenendlage war, sollten wir auf ärztliche Anweisung hin im Fall des Falles so vorgehen!), meine Eltern informiert damit Malin nicht allein zu Hause ist und für Yvonne die noch fehlenden Sachen eingepackt. In der Zwischenzeit kam dann meine Mutter zu uns um Malin abzuholen und auch der Rettungswagen ließ nicht lange auf sich warten. Yvonne wurd nun auf einem Transportstuhl die Treppe hinunter getragen und ab ging es für sie in's Freitaler Krankenhaus. Ich fuhr mit dem Auto hinterher. In der Klinik angekommen war Yvonne schon angeschlossen am Wehenschreiber und so konnte ich mich daran machen noch verschiedene Einverständniserklärungen und Formulare auszufüllen. Gegen 06.30 Uhr kam dann eine Anästhesistin um die weitere Vorgehensweise zum bevorstehenden Kaiserschnitt zu besprechen. Um 07.45 Uhr wurde Yvonne in den OP Saal gerollt, damit pünktlich um 08.00 Uhr die Operation beginnen konnte.
Für mich war die ganze Angelegenheit auch äußerst aufregend, kannte ich OP-Säale doch bisher nur aus diversen Arztserien im TV. Vor dem OP-Saal wurde ich vom Chefarzt der Kinderklinik förmlich "an die Hand genommen", angewiesen mir die OP-Kleidung anzuziehen und ihm zu folgen. Der ganze Prozess von Beginn der Operation bis unsere Tochter entbunden war dauerte gefühlt keine fünf Minuten. Sofort wurde das Baby in's Wärmebett gelegt und zurück auf die Entbindungsstation gebracht. Für Yvonne war es um so schmerzlicher, dass sie die Kleine nur gezeigt bekam.
Ich folgte dem Kind und durfte ihm nun endlich seinen Namen geben: Meeri Annika.
Die nun folgende Untersuchung zeigte, dass Meeri ihre bisherige Bleibe lieber noch behalten sollen. Die Atmung funktionierte noch nicht in vollem Umfang, so dass sie an die sogenannte CPAP-Beatmung
In der Zeit bis zum Mittag schaute ich bei Yvonne vorbei, welche inzwischen aus dem OP in den Narkose-Aufwachraum gebracht worden war und auf mich wartete. Sichtlich erschöpft von der Operation wollte sie nun auch wissen wie es unserem Kind geht und war sichtlich enttäuscht, dass sich das Schicksal zu wiederholen scheint. Zurück in der Kinderklinik wurde ich von der anwesenden Kinderärztin über den weiteren Verlauf informiert und der hieß Verlegung in die Uniklinik. Der Säuglingstransport war bereits angefordert und so blieb mir vorerst nur zu arrangieren, dass Yvonne die kleine Meeri wenigstens nochmal sehen kann.
Am späten Nachmittag fuhr ich dann gemeinsam mit Oma Karin in die Kinder-Intensivstation (ITS) der Uniklinik und ließ mir vom diensthabenden Arzt die ganze Problematik nochmal erklären. Das ganze war also eine reine Vorsichtsmaßnahme und weniger bedenklich als vermutet. Da fiel mir dann doch ein Stein vom Herz. In einem solchen Moment allein am Bett seiner eigenen Tochter zu stehen, ihr die kleine Hand zu halten und Mut zuzusprechen fühlt man sich auf der einen Seite sehr einsam und traurig - auf der anderen aber wie der stärkste Papa der Welt. Am nächsten Vormittag fuhr ich dann wieder in die Klinik um Meeri etwas von der elterlichen Nähe zu geben und zu zeigen, dass sie nicht allein ist auf der großen bösen Welt ist. Dabei wurden natürlich auch Fotos und Videos gemacht um Yvonne ihr Baby zu zeigen. Diese Zeit war für mich sehr anstrengend - pendelte ich ja nun zwischen zwei Krankenhäusern hin und her.
Am folgenden Tag - mittlerweile Samstag - bekam Yvonne einen Krankentransport nach Dresden um Meeri endlich in den Arm zu nehmen. Ein großartiger und überwältigender Moment, welcher die Strapazen der letzten Tage vergessen ließ. Das gleiche hatten wir dann nochmal am Sonntag - zwar diesmal nur per Taxi aber immerhin. Im Arztgespräch erklärte man uns, dass Meeri eigentlich von der ITS auf eine "normale" Station verlegt werden könne, was dann am Montag mit der Rückverlegung nach Freital passieren sollte. Dort bekam Yvonne dann ein Mutter-Kind-Zimmer und verbrachte die folgende Woche im Freitaler Krankenhaus.
So hatte ich zu Hause noch genügend Zeit, noch anstehende Aufgaben auszuführen, den Haushalt auf Vordermann zu bringen und mich mit Malin auf den Einzug unseres neuen Familienmitglieds vorzubereiten. Voller Freude holten wir Yvonne und Meeri am 05.09.2011 zu uns nach Hause. Das Stillen bzw. Flasche geben funktionierte von Anfang an sehr gut und auch die Mengen, welche Meeri trinkt sind im Gegensatz zu Malin mehr als zufriedenstellend.
Mittlerweile hat sie sehr gut zugenommen, ist schon ein kleines Stück gewachsen und ist einfach umschrieben auffällig unauffällig. So richtig Schreien tut sie nur, wenn sie Hunger hat bzw. nach der Mahlzeit das Bäuchlein drückt. Die Abstände zwischen den Mahlzeiten werden mittlerweile auch kürzer, so dass wir mit unserem kleinen Wonneproppen rundum zufrieden sind. Die große Schwester Malin zeigt im Übrigen auch keine Anzeichen von Eifersucht und kümmert sich auch rührend um die Kleine.
Zum Schluss noch ein Wort an alle, welche der schon zum zweiten Mal ausgefallenen "Pullerparty" nachtrauern... Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben! Wir werden das auf alle Fälle mit Euch nachholen.
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